81 m/z1000 1500 2000 2500 Dipl.-Biol. Silke Palzer Telefon +49 711 970-4079 silke.palzer@igb.fraunhofer.de Dr. Kai Sohn Telefon +49 711 970-4055 kai.sohn@igb.fraunhofer.de Kontakt Förderung Wir danken dem Landesgraduiertenförderungsprogramm des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden- Württemberg für die Förderung des Projekts »Erweiterung des genetischen Codes zur Analyse von Protein-Protein-Interaktionen im humanpathogenen Pilz Candida albicans«. Erfolgreicher positionsspezifischer Einbau in C. albicans-Virulenzfaktoren Nach umfassenden grundlegenden Forschungsarbeiten konn- ten wir am Fraunhofer IGB die Methodik des erweiterten ge- netischen Codes erfolgreich für den humanpathogenen Pilz Candida albicans etablieren. Dazu wurden die benötigten tRNAs und tRNA-Synthetasen am Fraunhofer IGB speziell für den Einbau artifizieller Aminosäuren in C. albicans angepasst. Dabei ist es uns gelungen, die generelle Anwendbarkeit der Methode nicht nur an einem Modellprotein, sondern darüber hinaus auch an dem zentralen Virulenzfaktor Tup1 (Abb. 3) zu zeigen. Somit ist erstmals der positionsspezifische Einbau einer artifiziellen Aminosäure in ein eukaryontisches Human- pathogen gelungen. Zugleich konnten wir erstmals eine durch die synthetische Markierung vermittelte physiologische Inter- aktion des Virulenzfaktors Tup1 charakterisieren. Die so verän- derten Candida-albicans-Stämme können nun für weitreichen- de Interaktionsstudien, beispielsweise von Virulenzfaktoren, eingesetzt werden, denkbar ist aber auch die Erforschung von Wirt-Pathogen-Interaktionen. Das entwickelte System ist außerdem für Protein-DNA- sowie Protein-Metabolit-Interaktionen nutzbar. Nachdem die gene- relle Anwendbarkeit gezeigt werden konnte, ist darüber hi- naus denkbar, dem genetischen Code von Candida albicans weitere artifizielle Aminosäuren hinzuzufügen und dadurch das Spektrum an molekularen Werkzeugen, die zur Erfor- schung der Virulenzmechanismen zur Verfügung stehen, noch weiter auszudehnen. 1 Candida albicans in hyphaler Morphologie. 2 Die artifizielle Aminosäure p-Azidophenylalanin. 3 Kristallstruktur von interagierenden Tup1- Domänen. 4 Identifizierung interagierender Proteine per Massenspektrometrie. 3 4