28 Neues Fraunhofer-Translationszentrum für Medizinprodukte und zellbasierte regenerative Therapien in Würzburg Im Dezember 2012 bewilligte das Bayerische Wirtschaftminis- terium die Förderung eines »Translationszentrums für Medizin- produkte und zellbasierte regenerative Therapien« in Würz- burg unter der Leitung von Professor Heike Walles, die am Fraunhofer IGB in Stuttgart die Abteilung Zellsysteme und die zum IGB gehörende Fraunhofer-Projektgruppe Onkologie in Würzburg leitet. Bayern wird das geplante Zentrum über die nächsten fünf Jahre mit jährlich 3,5 Millionen Euro unterstüt- zen. Es soll Ergebnisse aus Materialforschung und regenera- tiver Medizin schneller in die klinische Anwendung am Men- schen bringen. Hierzu ist das Universitätsklinikum Würzburg eingebunden, wo Walles seit 2009 auch den Lehrstuhl für Tissue Engineering und Regenerative Medizin innehat. Ziel des Zentrums wird sein, die komplette Wertschöpfungs- kette innovativer Medizinprodukte und regenerativer The- rapien – von der Materialentwicklung in einer frühen ex- perimentellen Entwicklungsphase, über die Präklinik bis zu zulassungsrelevanten klinischen Studien – abzudecken. Hierzu soll die Zusammenarbeit von Grundlagenwissenschaftlern, präklinischen Forschern, Klinikern und Materialforschern ge- bündelt werden. Dann könnten biologisierte Medizinprodukte und zellbasierte, regenerative Therapien schon bald zu einem wesentlichen Bestandteil der medizinischen Versorgung wer- den. Biologisierte Implantate basieren auf Medizinprodukten, deren Oberflächen oder Materialien mit Wirkstoffen oder Zel- len modifiziert werden, um nach der Implantation regenera- tive Prozesse auszulösen oder zu beschleunigen. Idealerweise stammen die menschlichen Zellen der biologisierten Medizin- produkte wie auch der regenerativen Therapien vom zu be- handelnden Patienten. Sie können so, ohne dass es zu Absto- ßungsreaktionen kommt, beschädigte Zellen oder verletztes Gewebe ersetzen und damit direkt an der Ursache der Erkran- kung ansetzen. HIGHLIGHTS 2012 6 6