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Fraunhofer IGB Jahresbericht 2012|13

61 Prof. Dr. Heike Walles Neue Heilungschancen durch regenerative Medizin, eine schnellere und genauere Diagnostik mittels molekularbiologischer Ansätze und ein abgestimmtes Wechselspiel zwischen medizin- technischem Implantat und physiologischem Umfeld sind wissenschaftliche Trends, die die Versorgung im Gesundheitswesen verbessern und gleichzeitig Kosten verringern können. Im Geschäftsfeld Medizin bearbeiten wir in oftmals disziplinübergreifenden Projekten und in Zusammenarbeit mit Medizinern Themen aus den Bereichen Tissue Engineering, regenera- tive Medizin, Immunologie, Infektionsbiologie, Diagnostik und »Biologisierung« etablierter Medizinprodukte. Entscheidend für die Gesundheit des Menschen ist auch die Qualität unserer Nahrungsmittel – die Optimierung ihrer Produktion daher auch ein Thema am Fraunhofer IGB. Im Mittelpunkt regenerativer Therapien steht die Entwicklung körpereigener (autologer) Trans- plantate, kurz als ATMPs (Advanced Therapy Medicinal Products) bezeichnet. Das Fraunhofer IGB bildet die gesamte Wertschöpfungskette bis zur GMP-konformen Herstellung von ATMPs ab. Im letzten Jahr begannen wir gemeinsam mit unserem Ärztenetzwerk zwei Studien der klinischen Phase I für die europäische Zulassung. Das Fraunhofer IGB stellt die hierbei gewon- nenen Erfahrungswerte und Kompetenzen gezielt KMUs zur Verfügung und übernimmt damit die Rolle des Mediators – von den Grundlagen bis zur Präklinik. Um die Chancen der Tissue- Engineering-Produkte im Gesundheitswesen zu erhöhen, entwickeln wir in einem durch die Fraunhofer-Zukunftsstiftung finanzierten Verbundprojekt eine GMP-konforme Anlage zur stan- dardisierten, vollautomatisierten Herstellung von Hauttestsystemen in vitro. In den Industrienationen nehmen bakterielle und Pilz-Infektionserkrankungen wieder zu. Neue wissenschaftliche Strategien zur Bekämpfung von Infektionen oder zur Vermeidung von Sepsis sind daher dringend erforderlich. Das Fraunhofer IGB hat, basierend auf eigenen Patenten, ver- schiedene Array-Technologien, Transkriptom-Analyseverfahren und humane Gewebemodelle entwickelt und ist dadurch in der Lage, Wirt-Pathogen-Interaktionen aufzuklären und so Tar- gets für neue Antiinfektiva zur Verfügung zu stellen. Auf dieser Grundlage wollen wir zudem neue Diagnostika wie auch neue Wirkstoffe oder Behandlungsstrategien entwickeln. Dank der interdisziplinären Ausrichtung des Fraunhofer IGB ist auch die Optimierung der Ober- flächeneigenschaften etablierter Medizinprodukte wie Atemwegsstents oder Kontaktlinsen ein Schwerpunkt. Hierbei nutzen wir besonders Plasmaverfahren zur Generierung bioaktiver oder antibakterieller Oberflächen und testen die Effektivität und Biokompatibilität dieser Ober- flächen an In-vitro-Gewebemodellen. Und mit der Entwicklung produktschonender Verarbei- tungsprozesse für die Hygienisierung und Pasteurisierung von Nahrungsmitteln leisten wir auch einen Beitrag zur Gesundheitsvorsorge. MEDIZIN

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