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Fraunhofer IGB Jahresbericht 2012|13

FRAUNHOFER-ZENTRUM FÜR CHEMISCH- BIOTECHNOLOGISCHE PROZESSE CBP Das Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Pro- zesse CBP in Leuna schließt die Lücke zwischen Labor und industrieller Umsetzung. Durch die Bereitstellung von Infra- struktur und Technikums-/Miniplant-Anlagen ermöglicht das Fraunhofer CBP Kooperationspartnern aus Forschung und Industrie die Entwicklung und Skalierung von biotechnologi- schen und chemischen Prozessen zur Nutzung nachwachsen- der Rohstoffe bis zum industriellen Maßstab. Das Gebäude mit mehr als 2000 m2 Fläche für Anlagen, Tech- nika, Labore, Büro- und Lagerräume wurde im September 2012 fertiggestellt und am 2. Oktober 2012 feierlich in Gegen- wart von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel eingeweiht. Mit dem Fraunhofer CBP, das von den Fraunhofer-Instituten IGB und ICT koordiniert wird, entstand eine bisher einmalige Platt- form zur Entwicklung neuer Verfahren bis in produktrelevante Dimensionen mit direkter Anbindung an die chemische Indus- trie einerseits und an die Fraunhofer-Forschung andererseits. Im Rahmen von Verbundprojekten mit Partnern aus Industrie, Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtun- gen werden momentan folgende Forschungsschwerpunkte verfolgt: Funktionalisierung pflanzlicher Öle – z. B. biotechnologi- sche Epoxidierung und ω-Funktionalisierung Aufschluss von Lignocellulose und Trennung der Kompo- nenten Fermentative Darstellung von Plattformchemikalien Herstellung biobasierter Alkohole und Olefine Entwicklung neuer technischer Enzyme Gewinnung hochwertiger Extraktstoffe aus biogenen Roh- und Reststoffen Das Fraunhofer CBP hat seinen Fokus auf der Entwicklung nachhaltiger Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungs- kette zur Herstellung von Produkten auf der Basis nachwach- sender Rohstoffe. Ziel ist die kaskadenartige, stofflich-ener- getische Nutzung möglichst aller Inhaltsstoffe pflanzlicher Biomasse nach dem Prinzip einer Bioraffinerie. Die Entwicklung der Verfahren zielt auf folgende Schwerpunkte: Nutzung des Kohlenstoffsynthesepotenzials der Natur Energie- und Ressourceneffizienz der entwickelten Prozesse Minimierung von Abfallströmen Reduktion von CO2-Emissionen Nutzung von Pflanzen, die nicht zur Nahrungs- oder Fut- termittelproduktion geeignet sind Integration der entwickelten Prozesse in bereits bestehen- de Systeme, beispielsweise zur Gewinnung von Biogas aus Restbiomasse Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen können die Übertragung der neuen Technologien für die stoffliche Nut- zung nachwachsender Rohstoffe vom Labor in industriell rele- vante Größenordnungen aus eigener Kraft kaum leisten. Das Fraunhofer CBP bietet mit den verfügbaren Technikums- und Miniplant-Anlagen hierzu eine exzellente Entwicklungsplatt- form. KOMPETENZEN 52

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