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2013|14 Jahresbericht Fraunhofer IGB

67 Prof. Dr. Petra Kluger, Prof. Dr. Katja Schenke-Layland Neue Heilungschancen durch regenerative Medizin, eine schnellere und genauere Diagnostik mittels molekularbiologischer Ansätze und ein abgestimmtes Wechselspiel zwischen medi- zintechnischem Implantat und physiologischem Umfeld sind wissenschaftliche Trends, die die Versorgung im Gesundheitswesen verbessern und gleichzeitig Kosten verringern können. Im Geschäftsfeld Medizin bearbeiten wir in oftmals disziplinübergreifenden Projekten Themen aus den Bereichen Tissue Engineering, regenerative Medizin, Immunologie, Infektionsbiologie, Dia- gnostik und »Biologisierung« etablierter Medizinprodukte. Im Mittelpunkt regenerativer Therapien steht die Entwicklung humaner In-vitro-Testsysteme und biologisierter Implantate, welche unter Verwendung körpereigener Zellen individualisiert werden können. Das IGB bildet die gesamte Wertschöpfungskette bis zur GMP-konformen Herstellung von zellbasierten Implantaten (Advanced Therapy Medicinal Products, ATMPs) und – gemeinsam mit einem Ärztenetzwerk – Studien der klinischen Phase I ab. Die hierbei gewonnenen Erfah- rungswerte, von den Grundlagen bis hin zur Präklinik, stellen wir gezielt KMUs zur Verfügung. Um die Chancen der Tissue-Engineering-Produkte im Gesundheitswesen zu erhöhen, haben wir in einem durch die Fraunhofer-Zukunftsstiftung finanzierten Verbundprojekt eine GMP-konfor- me Anlage zur standardisierten, vollautomatisierten Herstellung von Haut in vitro entwickelt. Neue Strategien zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten sind dringend erforderlich. In der Infektionsbiologie führt die Kombination von Methoden der funktionellen Genomanalyse mit unserer Expertise in der Zellkulturtechnik und der Pathogenbiologie zu einem Alleinstellungs- merkmal in der Entwicklung von Infektionsmodellen und Diagnostika. Basierend auf eigenen Patenten hat das IGB verschiedene Array-Technologien, Methoden für Hochdurchsatzsequen- zierungsverfahren sowie humane Gewebemodelle entwickelt und ist dadurch in der Lage, Wirt-Pathogen-Interaktionen aufzuklären und Targets für neue Antiinfektiva zur Verfügung zu stellen. Neue diagnostische Verfahren entwickeln wir auf Nukleinsäurebasis (diagnostische Mi- croarrays, Biomarkerentwicklung auf Basis der DNA-Hochdurchsatzsequenzierung) oder mittels zellulärer Reportersysteme (zellbasierter Pyrogen-Assay). Mithilfe dieser Informationen können Maßnahmen für eine spezifische Behandlung eingeleitet oder personalisierte Medikamente für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen entwickelt werden. Dank interdisziplinärer Zusammenarbeit ist auch die Optimierung der Oberflächeneigenschaf- ten etablierter Medizinprodukte wie Atemwegstents oder Kontaktlinsen ein Schwerpunkt. Hierbei nutzen wir besonders Plasmaverfahren, um bioaktive oder antibakterielle Oberflächen zu generieren und testen die Effektivität und Biokompatibilität der Oberflächen an In-vitro-Ge- webemodellen. Weiterhin leisten wir mit der Entwicklung produktschonender Verarbeitungs- prozesse für die Hygienisierung von Nahrungsmitteln einen Beitrag zur Gesundheitsvorsorge. MEDIZIN

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