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2013|14 Jahresbericht Fraunhofer IGB

39 2 3 Susanne Bailer wird Privatdozentin an der Universität Stuttgart Susanne Bailer, die sich bereits im Jahr 2005 an der Universität des Saarlandes, Homburg, im Fachbereich »Biochemie und Mo- lekularbiologie« erfolgreich habilitiert hatte und anschließend an der Ludwig-Maximilians-Universität München umhabilitiert hat, unterzog sich 2013 dem Stuttgarter Umhabilitationsver- fahren und erhielt den Titel Privatdozentin an der Universität Stuttgart in der Fakultät 4 »Energie-, Verfahrens- und Biotech- nik«. Am 18. November 2013 hielt Bailer ihre Antrittsvorlesung mit dem Thema »Herpesviren – Fluch und Segen?«. Neben ih- rer Lehrtätigkeit ist sie als Gruppenleiterin tätig, sowohl beim Fraunhofer IGB, hier für Infektionsbiologie und Arraytechnologie in der Abteilung Molekulare Biotechnologie, als auch am Institut für Grenzflächenverfahrenstechnik und Plasmatechnologie IGVP, dort im Bereich Biologische Grenzflächenverfahrenstechnik. Fraunhofer-Symposium »Netzwert« – Ausgezeichnete IGB-Ideen Mit 360 Gästen war das Fraunhofer-Symposium »Netzwert« Anfang Dezember 2013 in München wieder gut besucht. Zwei Kandidaten vom IGB waren zum Ideenwettbewerb geladen, bei dem in zwei Runden je zehn Wissenschaftler originelle Einfälle präsentieren – in einem 90 Sekunden dauernden »Ele- vator Pitch«. Da die Technik das Votum der Zuschauer in der ersten Runde nicht auswerten konnte, wurden alle zehn Vor- schläge mit 25 000 € gefördert – darunter auch Dr. Kai Sohn mit seiner Projektidee zu einem »Genetischen Fingerabdruck«. In der zweiten Runde schaffte es Philipp Grimmer mit seiner Darbietung eines »Eisfreien Straßenbelags« dank Votum auf den zweiten Platz und zu 25 000 € Förderung. Genetischer Fingerabdruck für die Infektionsdiagnostik Täter können über ihre Spuren am Tatort mithilfe des für je- den Menschen individuellen genetischen Fingerabdrucks überführt werden. Genauso sind bakterielle Krankheitserre- ger durch ein genetisches Profil gekennzeichnet. Dieses will sich Dr. Kai Sohn für die Diagnostik von Sepsiserregern zu- nutze machen. An der als »Blutvergiftung« bekannten Sepsis sterben in Deutschland jährlich mehr als 56 000 Menschen – häufig weil die Erreger, zumeist Bakterien, nicht rechtzeitig identifiziert und folglich nicht zielgerichtet bekämpft werden können. Sein Ansatz: Die DNA der im Blut der Patienten zirku- lierenden Erreger soll isoliert und mit neuesten Verfahren der Hochdurchsatzsequenzierung entschlüsselt werden. Binnen weniger Stunden wüsste der Arzt in der Klinik anhand des ge- netischen Fingerabdrucks, mit welchen Erregern der Patient infiziert ist und welche Medikamente er geben muss. Eisfreier Straßenbelag Schneefall und Eisglätte führen im Winter zu Unfällen und Verkehrschaos. Ein Straßenbelag, welcher Eis und Schnee selbstständig abtaut, würde für mehr Sicherheit sorgen – bis Räumfahrzeuge die betroffenen Straßen gestreut haben. Hier- zu schwebt dem Doktoranden Philipp Grimmer ein Straßenbe- lag vor, in dem ein chemisches Taumittel, verkapselt in Kunst- stoffpartikel, eingelagert ist. Fällt die Temperatur unter den Gefrierpunkt, setzen die Partikel das Taumittel in den Asphalt frei, so die Idee. Das Taumittel diffundiert an die Straßenober- fläche und bringt Eis und Schnee zum Schmelzen. Leere Parti- kel sollen nach der Entladung wieder aufgefüllt werden – mit dem Taumittel der anrückenden Streufahrzeuge. 2 + 3

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