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2013|14 Jahresbericht Fraunhofer IGB

28 BIOÖKONOMIE IM SYSTEM AUFSTELLEN Konzept für eine baden-württembergische Forschungsstrategie »Bioökonomie« – Stuttgart, Juli 2013 – Bioökonomie – das neue Wirtschaften Noch sind fossile Rohstoffe die weitaus wichtigste Basis für eine Vielzahl chemischer Produkte – von Kraftstoffen über Kunststoffe und Textilien, Schmier- und Baustoffe bis hin zu Kosmetika und Arzneimitteln. Doch fossile Ressourcen sind endlich und der Klimawandel sowie eine wachsende Welt- bevölkerung stellen die Gesellschaft vor große Herausforde- rungen. Eine nachhaltige Lösung, die Ernährung der Mensch- heit zu sichern, erneuerbare Ressourcen für die Rohstoff- und Energieversorgung zu nutzen und gleichzeitig das Klima und die Umwelt zu schonen, verspricht die biobasierte Wirtschaft, kurz Bioökonomie. Bioökonomie im System Einer konsequenten Durchgängigkeit von der Grundlagen- forschung über die anwendungsorientierte Forschung bis hin zur industriellen Umsetzung neuer Verfahren und Produkte kommt in diesem Umfeld eine besonders große Bedeutung zu. Grundprinzipien für eine funktionierende Bioökonomie im System erfordern vorrangig die Nutzung regionaler Stärken. Gleichzeitig hat eine angepasst strukturierte Ausbildung von Wissenschaftlern, die bereits im Studium an die ganzheitliche Betrachtung und systemorientierte Lösung komplexer Pro­ bleme herangeführt werden müssen, einen besonders hohen Stellenwert. Die Vereinbarung wissenschaftlicher Kompetenz mit einer ressourcenschonenden, ethisch vertretbaren und ef- fizienzorientierten, ökonomischen Sichtweise dient damit als Basis für eine nachhaltige Prosperität. HIGHLIGHTS 2013 BADEN-WÜRTTEMBERGISCHE FORSCHUNGS- STRATEGIE »BIOÖKONOMIE« Strategiekreis für Baden-Württemberg Als Mitglied des ersten BioÖkonomieRats der Bundesrepublik leitete Prof. Dr. Thomas Hirth im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) Baden-Württem- berg den Strategiekreis »Bioökonomie im System aufstellen«. Vertreter aller im Kontext Bioökonomie aktiven Universitäten erarbeiteten unter seiner fachlichen Leitung ein umfassendes Forschungskonzept, um das Thema Bioökonomie als festen Bezugspunkt in der baden-württembergischen Wissenschafts- landschaft sichtbar werden zu lassen und als Zukunftsstrategie zu etablieren. Im Juli 2013 verabschiedete dieser Kreis ein Stra- tegiepapier und definierte darin bereits konkrete Handlungs- felder für die bioökonomische Forschung in Baden-Württem- berg. Diese Empfehlungen fanden bei Wissenschaftsministerin Theresia Bauer großen Anklang. Der Ministerrat beschloss auf Grundlage dieses Konzepts ein neues Forschungsprogramm Bioökonomie für Baden-Württemberg mit einem Gesamtvolu- men von 12 Mio € für den Zeitraum 2014 – 2019. Umfassendes Forschungskonzept Kernpunkt der Forschungsstrategie ist es, die Bioökonomie in Wertschöpfungskreisläufen und als Gesamtsystem zu be- trachten. Hierzu identifizierte der Strategiekreis unter den zahlreichen Forschungseinrichtungen im Land alle, die sich mit relevanten Themen beschäftigten, und brachte sie schon früh- zeitig mit ausgewiesenen Experten aus Wirtschafts-, Ethik- und Sozialwissenschaften an einen Tisch. So wurden von An- fang an gleichberechtigt soziale, ökonomische und politische Rahmenbedingungen sowie die Auswirkungen auf Umwelt

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