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2013|14 Jahresbericht Fraunhofer IGB

UMWELTBIOTECHNOLOGIE UND BIOVERFAHRENSTECHNIK Die Schwerpunkte der Abteilung Umweltbiotechnologie und Bioverfahrenstechnik liegen in der Entwicklung von Prozes- sen zur Herstellung von Basischemikalien, Wertstoffen und Energieträgern aus organischen Roh-, Rest- und Abfallstoffen – oft kombiniert mit der Rückgewinnung anorganischer Be- gleitstoffe zur Wiederverwendung als Dünger und der Reini- gung des bei der Naturstoffwandlung immer anfallenden Lö- sungsmittels Wasser. Organische Reststoffe wie Biomüll oder Klärschlamm lassen sich bevorzugt anaerob behandeln, da sich dabei Biogas als regenerativer Energieträger wirtschaft- lich gewinnen lässt. Auch neue Ansätze in der kommunalen wie industriellen Abwasserreinigung und die Realisierung von Prototypen innovativer semi-dezentraler nachhaltiger Abwas- serreinigungsanlagen sind möglich, wenn spezielle anaerobe Mikroorganismen eingesetzt werden. Dabei spielt die Rück- haltung oder Immobilisierung von Biokatalysatoren eine be- deutende Rolle. Das damit verbundene Know-how nutzen wir vielfältig zur Untersuchung oberflächenassoziierter bio- logischer Prozesse (Biokorrosion, Biofilmbildung, Biominera- lisierung, Biofouling, Biosensorik oder Bioleaching) sowie der Testung antimikrobieller Ausrüstungen. Ergänzend greifen wir auf Mikroalgen als natürliche und nachhaltige aquatische Roh- stoffquelle zurück, die eine Vielzahl chemischer Grundstoffe und eine leicht vergärbare Biomasse liefert. Kernkompetenz der Abteilung ist die Entwicklung robuster bioverfahrenstechnischer Prozesse – kontaminationsresistent, kontinuierlich und aseptisch (nicht steril) – zur Herstellung von Basischemikalien, die energetisch, im Sinne gewünschter Nutz­ energieformen (Methan, Ethanol, Methanol), oder stofflich genutzt werden können. Die Prozessauslegung erfolgt immer auf Basis der mikrobiologischen Grundlagen wie beispielsweise der Wachstums- und Abbaukinetik der jeweiligen Organismen und reicht von der Planung, Inbetriebnahme und Optimierung von Labor- und Technikumsanlagen bis hin zu Planung, Bau, Inbetriebnahme und Optimierung innovativer Demonstrations- anlagen in Kooperation mit unseren Industriepartnern. Die in- telligente Verknüpfung von Unit Operations der mechanischen, thermischen und chemischen Verfahrenstechnik (inklusive der Aufarbeitungstechnik) mit Bioprozessen unter Verwendung von Modellierungs- und Simulationsmethoden führt hier ebenso zu Alleinstellungsmerkmalen wie der Umgang mit Mikroorganismen auf Oberflächen für die gezielte Ansiedlung oder Abreicherung. Methoden des klassischen und des »kontinuierlichen« Hochdurchsatzscreenings nach autochthonen Produktions­ stämmen, die für robuste Prozesse geeignet sind oder neue Produktlinien eröffnen Bioproduktionsverfahren, auch mit partieller oder vollstän- diger Zellrückhaltung Kultivierung von Mikroalgen in Photobioreaktoren Mikrobiologische Charakterisierung von Oberflächen mit Standard- und anwendungsbezogenen Verfahren ein- schließlich Testentwicklung Psychrophile, mesophile und thermophile Bioprozesse Entwicklung von Echtzeit-Verfahren zur Überwachung von Wassersystemen hinsichtlich Verunreinigungen Modellierung von Prozessen und Simulation von Prozesslinien Scale-up-Prozesse und Scale-down instabiler Prozess­ zustände technischer Anlagen zu deren Stabilisierung Aufarbeitung mit Membranverfahren, Flüssig-Flüssig-­ Extraktion und Extraktion mit überkritischen Medien Ganzheitliche Modelle für das Energie-, Abfall- und Wasser­management KOMPETENZEN 5 4

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