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2013|14 Jahresbericht Fraunhofer IGB

29 und Gesellschaft berücksichtigt. Aus ca. 180 ausgewiesenen Einzelkompetenzen von 24 Universitäten, Hochschulen für angewandte Forschung und nichtuniversitären Forschungs- einrichtungen leitete das Expertenteam sieben wissenschaftli- che Kernbereiche für Baden-Württemberg ab. Diese Gruppen agierten in einer Struktur von Angebot und Nachfrage. So wurden auf Seiten der Angebote die Forschungsbereiche Ag- rar- und Pflanzenwissenschaften, Forstwissenschaften, aqua- tische Biomasse sowie biogene Reststoffe als die wichtigsten, und auf der Nachfrage- / ​Verwertungsseite Anwendungsfelder wie Nahrungsmittelproduktion, im Nachgang eine stoffliche Nutzung sowie die energetische Nutzung von Reststoffen identifiziert. Als Querschnittsbereiche für eine daraus resul- tierende Kompetenzmatrix wurden Biodiversität, Wasser- und Bodenschutz, Ethik sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaf- ten benannt. Auf Basis einer Datenerhebung und deren eingehender Analy- se identifizierte der Strategiekreis drei Forschungsfelder, wel- che mithilfe einer entsprechenden Forschungsförderung schon bald in Baden-Württemberg, aber auch über seine Grenzen hinaus, sichtbare Impulse für Forschung und Wirtschaft geben können. Das Konzept fokussiert sich auf drei Forschungsfel- der – Biogas, Lignozellulose und Algen – und leitet gleichzeitig auch strukturelle Maßnahmen ab, um Baden-Württemberg als innovative Bioökonomie-Region zu profilieren und nachhaltig zu stärken. Forschungsfelder für Baden-Württemberg Erste bioökonomische Systemansätze im Forschungsfeld »Bio- gas«, für das im Land bereits entlang der gesamten Wert- schöpfung wissenschaftliches Know-how vorhanden ist, kön- nen dem Konzept zufolge eher kurzfristig umgesetzt werden. Im Forschungsfeld »Lignozellulose«, charakterisiert durch eine Vielzahl an Einzelkompetenzen mit breit gefächertem Wis- sensspektrum, müssen vorhandene Kompetenzen zunächst noch stärker gebündelt und vernetzt werden, sodass hier eine mittelfristige Umsetzung realistisch ist. Den höchsten Innovati- onsgrad und daher eine eher langfristige Perspektive schreibt das Konzept dem Forschungsfeld »Nutzung von Mikroalgen« zu. Mikroalgen wirtschaftlich im Sinne einer Bioraffinerie, das heißt im Sinne einer integrierten stofflichen und energetischen Nutzung zu produzieren und vielseitig zu verwerten, steht hier als angestrebtes Ziel im Vordergrund. Die Auswahl der drei genannten Schwerpunkte mit ihren Unterthemen ermöglicht im nächsten Schritt eine Vielzahl völlig neuartiger Kombinati- onen vorhandener wissenschaftlicher Kompetenzen und zeigt damit großes Innovationspotenzial für den Standort Baden- Württemberg. Strukturelle Maßnahmen Drei Maßnahmen schlägt der Strategiekreis hierzu vor: Ein Kompetenzzentrum zur Modellierung und Simulation von bio- ökonomischen Systemen, ein gemeinsames Graduiertenpro- gramm, um Bioökonomie von Anfang an in der Ausbildung von Doktoranden zu verankern und ein Infrastrukturnutzungs- konzept, um Großgeräte und technisch aufwendige Ausstat- tung zukünftig ressourcenschonend gemeinsam zu nutzen. Mit seinen vielfältigen Kompetenzen und Erfahrungen im Spannungsfeld Bioökonomie konnte das IGB selbst viele neue Impulse geben und eröffnet damit seinen Partnern aus Wis- senschaft und Wirtschaft Perspektiven für Innovationen über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus. Dipl.-Agr.-Biol. Sabine Krieg MBA Telefon +49 711 970-4003 sabine.krieg@igb.fraunhofer.de Kontakt

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