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2016|17 Jahresbericht Fraunhofer IGB

Beschichtungen und Biomaterialien für die Medizintechnik Bei der Herstellung von Medizinprodukten spielen die Eigenschaften der verwendeten Materia- lien und die Wechselwirkung zwischen Material und biologischem System eine entscheidende Rolle. Das Fraunhofer IGB entwickelt bioaktive, biokompatible oder bioinerte Materialien für den Einsatz in Medizin und Medizintechnik, z. B. für Stents, Katheter und Implantate. Die Bio- kompatibilität der Materialien testen wir mit einem akkreditierten Prüfverfahren nach DIN EN ISO 10993-5. Für Implantate untersuchen wir Zell-Material-Wechselwirkungen und entwickeln Materialien wie elektrogesponnene, bioabbaubare Fasern oder Hydrogele, die zu Biotinten für die additive Fertigung von Gewebemodellen weiterentwickelt werden. Neben biologischen Trägern entwickelt das Fraunhofer IGB auch miniaturisierte Röhrchen – als künstliche Versor- gungssysteme für größere Gewebemodelle. Personalisierte Medizin Im Bereich der personalisierten Medizin entwickeln wir zellbasierte Therapeutika, autologe Transplantate und biologisierte Implantate. Das Fraunhofer IGB und sein Institutsteil Würzburg mit dem Translationszentrum »Regenerative Therapien für Krebs- und Muskuloskelettale Erkrankungen« können die Wertschöpfungskette der Medizin bis zur GMP-konformen Herstel- lung zellbasierter Therapeutika und Implantate (ATMPs) und, gemeinsam mit einem Ärztenetz- werk, Studien der klinischen Phase I abbilden. Kontaminationen der Implantate analysieren wir zerstörungsfrei mit spektroskopischen und multiphotonenmikroskopischen Methoden. Einen neuen Ansatz zur Herstellung formstabiler gewebeähnlicher Strukturen (Knorpel, Fettgewebe) verfolgen wir mit dem 3D-Druck von Zellen auf UV-vernetzbare Hydrogele. Für den Aufbau patienten- und krankheitsspezii scher Testsysteme arbeitet das Fraunhofer IGB an iPS-basierten Organ-on-a-Chip-Systemen. Molekulare Diagnostik Für eine möglichst eindeutige Diagnose entwickeln wir am Fraunhofer IGB neue, molekular- biologische Technologien – auf Nukleinsäurebasis (Microarrays, Nachweis auf Basis der DNA- Hochdurchsatzsequenzierung) oder mittels zellulärer Reportersysteme (Pyrogen-Assay-System). Mithilfe dieser Informationen können Maßnahmen für eine spezii sche Behandlung eingeleitet oder personalisierte Medikamente für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen entwickelt wer- den. Speziell zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten führt die Kombination von Methoden der funktionellen Genomanalyse mit unserer Expertise in der Zellkulturtechnik und der Infekti- onsbiologie zu einem Alleinstellungsmerkmal in der Entwicklung von Infektionsmodellen und Diagnostika. Basierend auf der Raman-Mikrospektroskopie haben wir eine vielseitig einsetz- bare nicht-invasive, markerfreie Diagnostikmethode zur Zell- und Gewebeanalyse in Echtzeit etabliert. 47

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